vor ein paar Wochen waren wir im village, um Frauen zu besuchen, die für das Ziegen–Projekt infrage kommen. village bedeutet einfach plattes Land, nicht sehr entwickelt, was Hygienestandards, Infrastruktur, medizinische Versorgung etc. angeht. die Leute leben von ein bisschen Landwirtschaft und Tierhaltung, die meisten leben für westliche Verhältnisse sehr sehr einfach. im village wohnt die überwiegende Mehrzahl der Ugander, nur etwa 20 Prozent leben in Städten. mitgekommen sind auch Zack und Robert.
im village // tief im Wald // typisches Haus aus Lehm mit Wellblechdach
wir werden beobachtet // Claudius würde niemals in so ein Haus passen // Kochhütte
wir organisieren das Projekt zusammen mit einem örtlichen Politiker, David, der sich in den Dörfern gut auskennt. insgesamt waren wir bei acht bedürftigen Familien, die eine weibliche Ziege bekommen sollen (beneficiaries), und bei zwei Frauen, die männliche Ziegen zu Befruchtungszwecken beherbergen werden (project partners). insgesamt mussten wir an einem Nachmittag 10 Familien durchgehen, am Ende war ich komplett geplättet.
mit David // bei einer project partnerin, die schon ein tip toppes Gehege im Garten hat // eine ihrer Ziegen
Nachbarskinder // Wellblechhütte im Hintergrund// Zack mit einem Baby
die Familien, denen wir Ziegen geben, sind wie erwähnt alle single families. das heißt, dass eine Mutter sich allein um ihre Kinder oder Enkelkinder kümmert. viele der Enkelkinder sind HIV/AIDS–Waisen, manche Frauen sind auch infiziert. alle von ihnen sind Witwen, was es schwer für sie macht, sich den Lebensunterhalt zu sichern. mit dem Projekt wollen wir gezielt allein stehende, bedürftige Frauen unterstützen.
mit jeder Frau habe ich mich hingesetzt und einen Fragebogen ausgefüllt. Robert hat übersetzt, denn die Frauen sprechen nur Lusoga. wir haben Name, Anzahl der Kinder, HIV–Status, etc. notiert. HIV/AIDS euphemisiert man auf dem Lande übrigens mit „slim disease“ (weil Erkrankte immer dünner werden). niemand sagt tatsächlich „AIDS“.
Gespräch mit einer der Frauen // guckt mal wie weiß ich immer noch bin, nach 9 Monaten hier! // süßes beneficiary–Baby
Claudi wird beobachtet // kleines Mädchen // gutes Karma
genaue Daten zu bekommen war übrigens gar nicht so einfach. auf dem Land feiert man keine Geburtstage und die meisten Leute wissen nicht genau, wie alt sie sind, geschweige denn die Kinder. bei denen gab es auch Verwirrung: nämlich ist manchmal gar nicht so einfach festzustellen, zu wem jetzt welches Kind gehört. nicht dass die Leute das nicht wissen, aber in der traditionellen Kultur gelten die Kinder deiner Schwestern und Brüder auch als deine Kinder, es gibt keine Wörter für Nichte/Neffe oder Cousin/Cousine, sondern nur Kinder und Schwestern/Brüder.
überall wurden wir außerdem mit Essen vollgestopft, wovon vor allem Claudi profitierte.
Claudi mit cassava // der muzungu isst // Claudi mit Mango
Isi mit Jackfruit (fenne) // Claudius mit Kindern // Clara mit getrockneten Ameisen
bisher habe ich give a goat hauptsächlich alleine organisiert, aber Isabel und Claudius wollten natürlich auch mit auf den Trip. es bildete sich dann eine erfolgreiche Arbeitsteilung heraus: ich schlage mich mit den Ladys herum, Claudius snackt alles, was die Leute ihm in die Hand drücken, und Isabel macht RTL–Kinderhilfe–würdige Fotos.
Isi hat Spaß // guckt mal den Scherzkeks im blauen Hemd
kleines Mädchen trägt seine Schwester // dieses Kind ist Zuckerrr (okay, vielleicht erst Nase putzen)
Ugander schauen meist sehr ernst, wenn sie fotografiert werden // macht man ein paar Späßchen, fangen sie aber an zu kichern
(c) alle Fotos von Isi
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