noch mehr von Isabels Abenteuern im Land der Latrinen!
Vor
einer Woche hat sich meine liebe Clara auf dem Markt einen Scherz mit
mir erlaubt, der leider nicht ganz so angeschlagen hat, wie erwartet
(wo ich doch Medizin studieren wollte und mit im OP war und so ... haha):
Da
lagen in all der Hitze und all dem Dreck, von Fliegen bevölkert,
Ziegendärme rum. Sehr lecker. An sich fand ich es gar nicht so
schlimm, aber die Vorstellung, dass die dann TATSÄCHLICH gegessen
würden lässt mich noch jetzt ein bisschen schaudern. Nichts mit
„Brettchen, Messer und Hände, die mit Supermarkthähnchen in
Berührung waren, heiß abwaschen“, haha.
Meine Schuhe sehen mittlerweile rotbraun aus, meine Haare werden am Ende bestimmt blond gebleicht sein von der Sonne und meine Haut strahlt den schönsten Sonnenbankflavour aus, wie es gewisse Auswüchse der deutschen Musiklandschaft beschreiben würden. So richtig schön asozial. Die ZU wird begeistert sein!
Meine Schuhe sehen mittlerweile rotbraun aus, meine Haare werden am Ende bestimmt blond gebleicht sein von der Sonne und meine Haut strahlt den schönsten Sonnenbankflavour aus, wie es gewisse Auswüchse der deutschen Musiklandschaft beschreiben würden. So richtig schön asozial. Die ZU wird begeistert sein!

Als wir Deutschen (außer uns dreien noch einige andere deutsche Freiwillige aus anderen Städten, die uns besuchten) an meinem zweiten Abend feiern waren, war ich ein wenig überfordert damit, dass ich plötzlich vom Stuhl gezogen wurde und auf die Tanzfläche geschleift. Um es vorsichtig auszudrücken tanzen die Ugander sehr wild, mit viel Körperkontakt und ausladenden Gesten. Nix da mit ein bisschen coolem Rumgewippe auf der Tanzfläche wie in Deutschland, am Bier nuckeln und immer drauf achten, wie man wohl grade so aussieht beim Tanzen. Den Ugandern liegt das Tanzen im Blut und das merkt man so richtig. Keiner schämt sich für die wildesten Bewegungen. Erst merkwürdig, aber echt bewundernswert.
Sowieso
kennen die Ugander keinen personal space. Da hält einer
Minuten lang deine Hand, man wird ständig angefasst oder berührt
und man läuft Händchen haltend über die Straße. Sogar Männer,
und das, obwohl Uganda krass homophob ist. Im Moment ist ein Gesetz
im Gespräch, dass aber vermutlich und hoffentlich nicht durch kommt,
dass die Hinrichtung wegen homosexueller Handlungen legalisiert.
Klasse.
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at work im Maisfeld |
Wir
hatten vor, uns am Wochenende für einen Ausflug Bodas, also so
Mopeds zu leihen, die in etwa das Taxi–Äquivalent darstellen, für
umgerechnet ca. 5 Euro am Tag. Letztes Wochenende war ich mit Clara
schon am Nil gewesen (traumhaft!).
Leider
wurde dann, als wir am Samstag als Vorzeige–Deutsche das
Champions–League–Finale in einer Bar geschaut haben, bei uns
eingebrochen und Claudis Sachen wurden geklaut. Demnach war er den
ganzen Sonntag mit der Polizei beschäftigt (die ehrlich gesagt so
aktiv wie kooperativ scheint: nämlich gar nicht), wir konnten die
aufgehebelte Tür nicht abschließen und demnach nicht das Haus
verlassen und sowieso war unsere Laune denkbar beschissen. Böses
Wort, aber zutreffend. Sorry.
Vermutlich
war das auch noch jemand, den wir persönlich kennen. Claudi kommt
sich verständlicherweise völlig verarscht vor (sorry again) und mir
ist das ganze auch nicht ganz geheuer. Zumindest wurde heute morgen
die Tür repariert und ich habe ein Versteck gefunden für meinen
Laptop, was zwar bei einem weiteren Einbruch im Endeffekt auch
ziemlich sinnlos ist, aber dann muss ich mich wenigstens nicht noch
selber schuldig fühlen weil ich den hätte rum liegen lassen (ja,
Mama, ich weiß, ich hätte ihn gleich dalassen sollen ;) ).
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Isi beim RC |
Jetzt
freue ich mich erstmal darüber (typisch Frau, ich weiß), dass mich
die dritte Welt schon zwei Kilo und einige Überwindungen gekostet
hat, wie beim Probieren von weißen Riesenameisen und natürlich auf
den Mombasa–Trip, der irgendwann noch mal ansteht. Angekündigt war
er für den 12., und dann für morgen, aber da kann man hier nie so
genau wissen.
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unsere kleine Nachbarin Rahma |
Kleiner
Scherz. Das Einzige, was ich als Souvenirs mitbringe, werden außer
Kleidern und Schmuck ein paar Stangen Zigaretten und eine Machete
sein. Solche Dinger gibt’s hier nämlich frei verkäuflich auf dem
Markt für 5 000 Schilling, umgerechnet 1,67 €. Ob man das besser
findet, ist die Frage.
Aber ich bin ja nicht hier, um zur höheren Tochter erzogen zu werden, dafür war ich ja schon im katholischen Hexenkessel, sondern um eine andere, die dritte Welt zu erleben. Und da ist das nun mal so.
Aber ich bin ja nicht hier, um zur höheren Tochter erzogen zu werden, dafür war ich ja schon im katholischen Hexenkessel, sondern um eine andere, die dritte Welt zu erleben. Und da ist das nun mal so.
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