Sonntag, 2. Oktober 2011

ERSTE WOCHE

8. – 11. September 2011

nach einer Stunde Fahrt kommen wir in Jinja an. erster Eindruck: Staub. wir schleppen unser Gepäck in die Wohnung, die in einem Krankenhaus liegt, danach zeigt man uns die Branch, die gleich um die Ecke ist. 

diese Woche haben wir noch frei, unser Chef William, der Branch Manager, meint dass wir uns erst mal einleben sollen.
ugandische Freiwillige aus der Branch nehmen uns mit zum Einkaufen auf den Markt und in den Supermarkt, damit wir nicht den Muzungu-Preis bezahlen müssen. (Muzungu = weißer Mensch; weil man vermutet, dass die Muzungus mehr Geld haben, verlangt man einen höheren Preis.)

wir lernen Annika kennen, die deutsche Freiwillige vom vorletzten Jahr, die ihren Freund Zack besucht.



Freitag Abend nimmt Waako Claudius mit in den Club, ich bin zu fertig. auf den Straßen und dem Markt drängen sich die Menschen, jedes Mal wenn man das Haus verlässt, ist man erschöpft. trotzdem gefällt es mir gut, wir kochen abends Gemüse und finden Nudeln im Supermarkt.

Samstag Abend gehen wir mit Alfred, Annika und Zack zu Mayfair. Alfred ist unsere focal person, also innerhalb der Branch für uns verantwortlich. Mayfair ist eine Kneipe und besteht daraus, dass man sich in einen Plastikstuhl vor eine Bühne setzt und sich Tänzer anschaut, die sich zu ugandischer Musik verrenken. manche singen auch halbherzig mit und halten sich ein ausgeschaltetes Mikrofon vors Gesicht. 

Zack hat hier auch mal getanzt, fand aber die Bezahlung zu schlecht. Die Tänzerinnen sich außerdem Prostituierte, erzählt er. der Moderator sagt irgendwas über Muzungus, wir fragen Alfred was er meint, anscheinend freut er sich dass Weiße im Publikum sind, One Love One People und so.

Sonntag sind wir bei William zum Mittagessen eingeladen. William wirkt wie ein dicker, gemuetlicher 50-Jaehriger, ist aber erst 38. trotzdem hat er schon 5 Kinder. er wohnt außerhalb von Jinja in einem Dorf, Mbiko. in Mbiko laufen überall Hühner herum und es ist sehr ländlich.















































ein paar Kinder rufen uns ‘Muzungu how are you’ nach. ein kleines Mädchen ist mutig und fasst für ein paar Meter meine Hand. William meint, dass sie jetzt zu Hause eine spannende Geschichte zu erzählen hat.

wir lernen seine Frau Noemi, seine Nichte Bridget und seine beiden kleinsten Kinder Mathia und Cathy kennen. Mathia ist 7 und Cathy ist 2. sie kommt mir etwas apathisch vor, William erzählt dass sie als Baby schlimme Malaria hatte und deswegen ihre Entwicklung verzögert ist. sie kann noch nicht Mama oder Daddy sagen oder laufen, kreischt aber sehr süß und rollt sich herum. 

die drei anderen Kinder, Josephine, Constantine und Joseph, gehen aufs Internat und sind nicht da.


Williams Haus hat 3 Zimmer: ein Kinder- und ein Elternschlafzimmer und ein Wohnzimmer mit Kochplatte. dieses sieht aus wie ein deutsches Wohnzimmer im Kleinformat, ganz ausgestopft mit Sofa und Schrankwand.



nach dem Mittagessen setzten wir uns nach draußen in die Sonne auf eine Matte. William möchte, dass wir ugandisches Bier probieren. er tippt ein bisschen auf seinem Laptop herum, und Florian ruft an, er war zusammen mit Annika in Uganda. gegen 5 fahren wir.













































(c) Fotos: Claudius

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