Donnerstag, 20. Oktober 2011

BESUCH VON LUCAS III: THE SOURCE OF THE NILE

immer noch 25. September, 2011 (dritte Woche) 

direkt nach der Kirche machen Claudius, Lucas und ich uns auf den Weg zur Source of the Nile, der Quelle des Nils also. wir fahren mit dem Bus nach Jinja und mit dem Boda zur Source. ein Boda ist ein Motorradtaxi, also ein Typ auf einem Motorrad und man fährt hintendrauf mit, maximal zu zweit. (OMG, als wir von dem Rugbyspiel nach Hause kamen, waren Claudius Lucas und ich ZU DRITT auf einem, ich dachte ich STERBE, NIE wieder.)
weil da niemand einen Helm trägt und das natürlich ARSCHgefährlich ist, dürfen wir das vom Deutschen Roten Kreuz und weltwärts aus eigentlich nicht, also pssst.

aber es macht Spaß!:



am Eingang streiten wir uns ein bisschen mit dem Wärter herum. denn wir sollen als Ausländer 10 000 Schilling bezahlen, für Ugander sind es 2000. bevor mich hier jetzt jemand einen unverständigen Muzungu schimpft: natürlich verstehen wir, dass es für Touristen mehr kosten sollte, weil sie 
1. viel mehr Geld haben als die Ugander, die sich sonst ihre eigenen Kulturdenkmäler anzuschauen nicht leisten könnten, und
2. ruhig auch mal ein bisschen ablatzen können, wenn sie in einem Entwicklungsland Urlaub machen, und die Wirtschaft ankurbeln, ausgleichende Gerechtigkeit durch die westlichen Kapitalisten etc. das gleiche gilt auch für unverschämte Marktpreise usw.

wir sind aber nun mal keine Touristen, sondern residents, wohnen also hier. wir handeln den Wärter auf 7000 herunter. die Kenianer und Araber, die auch da sind, bezahlen ebenfalls mehr. das tröstet uns ein bisschen: wenigstens werden wir nicht wegen unserer Hautfarbe diskriminiert.

Bell heißt uns willkommen zur Quelle des Nils, wie freundlich:


an diesem Ort beginnt der Nil seine lange Reise zum Mittelmeer durch Mittel- und Norduganda, den Sudan und Ägypten.“
anscheinend gibt es Streitereien, bzw. Dispute, über den tatsächlichen Ursprungsort des Nils. Fakt ist, dass der Nil aus dem Viktoria-See austritt, direkt neben Jinja, das ja am See liegt. Fakt ist aber auch, dass sehr viele kleine Flüsschen in den Viktoria-See hineinfließen. man ist sich uneinig.

die Nilquelle ist touristisch vorbildlich erschlossen:




























die „Quelle“ des Nils darf man sich im Übrigen nicht als tatsächliche Quelle vorstellen, wo Wasser aus einer Felswand sprudelt oder so. sie ist vielmehr eine Schleuse an der ungefähren Stelle, wo der Nil aus dem See fließt. man kann aber ein Motorboot mieten und an die 'tatsächliche Quelle' fahren, wie das gehen soll verstehe ich nicht richtig, aber wir haben vor das mal zu machen, dann mehr.

die Quelle des Nils zu finden war lange Zeit ein Ziel von Entdeckern, Forschern und Dschungelreisenden; Abenteurern, die es von Europa nach Ägypten verschlug und die dann immer tiefer vordrangen in unbekanntes Land. der erste Muzungu, der die Quelle 'fand', war der Engländer John Hanning Speke.

ich stelle mir vor was es für ein erhebendes Gefühl für ihn war, genau hier zu stehen, am Ende der Reise und am Ende der Suche, wie Moses.

(okay schade, laut Wikipedia war Speke ein rassistischer Blödmann.)


















































































































der Nil ist übrigens grün-türkis:

irgendwann kommen wir auf die geniale Idee, über die Metallstreben auf die Schleuse zu klettern:



in diese Richtung fließt der Nil, bis nach Ägypten, an so vielen Ufern vorbei, bis nach Südeuropa: von mir zu euch, jedenfalls beinahe.























































(c) manche Fotos von Claudius und Lucas

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