Isabel ist nun schon zwei Wochen hier und wer könnte besser über ihren Besuch berichten als sie selbst? deswegen betätigt sie sich heute als Gastbloggerin: ein absolutes First in der Geschichte von Volunteer in Jinja! hier die erste Hälfte:
Nachts angekommen, war das erste, das ich dachte, dass Uganda eigentlich aussieht wie die Ferienanlagen in Ägypten, Griechenland und der Türkei, die ich so kenne. Fünf Minuten später war ich fast beschämt über diesen Gedanken, als ich die ganzen Schlaglöcher, provisorisch geflickten Hütten und den sandigen Müll am Straßenrand sah.
Nachts angekommen, war das erste, das ich dachte, dass Uganda eigentlich aussieht wie die Ferienanlagen in Ägypten, Griechenland und der Türkei, die ich so kenne. Fünf Minuten später war ich fast beschämt über diesen Gedanken, als ich die ganzen Schlaglöcher, provisorisch geflickten Hütten und den sandigen Müll am Straßenrand sah.
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die ersten Schillinge vom ATM abholen |
Die
5cm–Kakerlake, die Clara aufschreien lässt, als sie sie aus
Versehen berührt, die ungewohnt simple Küche und die Ziegen, die am
nächsten Morgen frei draußen herumlaufen, machten den
Urlaubsanlagen–Eindruck dann ganz zunichte. Das passte mir ganz
gut; hätte ich Urlaub machen wollen, hätte ich auch nach Ibiza
fliegen können.
Meine
lieben Eltern brauchen an dieser Stelle nicht glauben, ich würde
mich beschweren, ganz im Gegenteil! Ich werde diese zwei Monate sehr
gut ohne Fernseher, Licht in der Toilette, geschweige denn Klodeckel,
ohne Wasch– und Spülmaschine, Fastfood, beziehungsweise mein
iPhone auskommen. Denke ich.
Die simple Erklärung dafür ist, dass es hier einfach Wichtigeres gibt. Es kommt weder drauf an, dass meine Klamotten zueinander passen, noch, dass ich den ganzen Tag Zugang zu Facebook habe (wobei ich zugeben muss, das der schweineteure Internet Stick schon ganz nett ist).

Die Taxis hier sind Kleinbusse, in die sich oft weit mehr als 10 Leute quetschen, die Sonne geht um Punkt 7 auf und kurz nach 19.00 ist es stockdunkel, weil wir ja ziemlich genau auf dem Äquator liegen.
Die simple Erklärung dafür ist, dass es hier einfach Wichtigeres gibt. Es kommt weder drauf an, dass meine Klamotten zueinander passen, noch, dass ich den ganzen Tag Zugang zu Facebook habe (wobei ich zugeben muss, das der schweineteure Internet Stick schon ganz nett ist).

Die Taxis hier sind Kleinbusse, in die sich oft weit mehr als 10 Leute quetschen, die Sonne geht um Punkt 7 auf und kurz nach 19.00 ist es stockdunkel, weil wir ja ziemlich genau auf dem Äquator liegen.
Noch
eine Sache, die ich erst hier von Uganda erfahren habe: es herrscht
Linksverkehr. Ein weiteres Relikt der Inselaffen — wie auch die
vielen Inder, die noch wegen der Kolonialzeit hier sind (R.I.P.
Englisch LK bei Herrn Reick und dem ewigen Colonialism–Thema).
Heute
habe ich auch noch erfahren, dass es hier so was wie einen
110/112–Notruf gar nicht gibt. Geschadet hätte es meinem
Optimismus bestimmt nicht, das erst auf dem Rückflug zu erfahren.
Überall
schreien Leute, vor allem kleine Kinder und Händler „Muzungu“
nach uns — weißer Mensch. Bei den Kindern finde ich das ja echt
noch niedlich, aber spätestens beim 10. Bodafahrer und 15.
Wasserverkäufer auf dem Taxi Park, der mit uns ins Geschäft kommen
will, mehr aufdringlich als freundlich, merke ich, wie ich anfange,
die Dumme zu geben, die nicht versteht. Klappt ganz gut, glaube ich.
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süße Nachbarskinder |
Andere
Methode: Clara vorschicken, die ein wahnsinnig gutes Gespür dafür
hat, wie man verhandelt oder ob einen ein Händler ver... buchstäblich für dumm verkaufen will.
Jetzt
gilt es, Luganda, die regionale Sprache zu lernen. Es kann zwar jeder
Englisch, aber sagt man auch nur ein paar Worte auf Luganda, denken
die Ugander direkt, man verstünde alles und die Gefahr, zu viel zu
bezahlen, sinkt.
Als
kleiner Sprachkurs ein paar wichtige Ausdrücke:
Muzungu = weißer Mensch (übrigens anders als „Schwarzer“ bei uns ohne rassistische Wertung)
Olyotya? Bulungi! = Wie geht es dir? Gut!
Ssebo/ nyabo = Herr/ Frau in der Anrede. Kleines Beispiel: ooh, ssebo! Nsalilako! Das habe ich bei Clara jetzt schon öfter gehört. Das englische Äquivalent dazu wäre in etwa „Ohh, Mister, please lower the price for me“ (mit Wimpern-Geklimper und Säuselstimme natürlich).
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Isabel bringt die benötigte Balance in unsere Roommate–Beziehung |
Danach
kann man einkaufen gehen, sich Abendessen besorgen (z.B. frisch
gekochten Maiskolben und Ananas vom Markt, Reis oder Currynudeln vom
Inder), ins Internetcafé setzen, wo es den besten(!!) Schokobrownie
gibt, den ich je gegessen habe und fantastische Pilzsuppe oder das
Zimmer aufräumen und die Wohnung putzen.
Und
ich habe für die zwei Wochen, die ich heute hier bin schon ziemlich
viel gelesen: Die Vermessung der Erde, Tschick, Mutter
Courage und ihre Kinder und gerade Ein ungezähmtes Leben,
die Fortsetzung eines meiner Lieblingsbücher. Der Stoff wird mir
trotzdem nicht ausgehen, ich hab genug Bücher eingepackt.
Das
Essen ist generell gewöhnungsbedürftig, aber nicht schlecht.
Gegessen wird hier vor allem ein Kochbananenbrei, Matooke, der alles
andere als süß ist und einige andere, befremdliche Spezialitäten
wie Maisbrei, Süßkartoffeln, so eine Wurzel namens Cassava, Reis,
Tilapia, Hünchen– und Rindfleisch.
Leider scheint mein Magen derart verwöhnt zu sein vom europäischen Essen, zumal es ja wirklich keimfreier ist, und von Mamas Kochkünsten, dass er momentan ziemlich rumzickt. Der Sonnenstich letzte Tage war da nicht grade zuträglich. :D Hallo Toilettenschüssel!
später Teil II!
Leider scheint mein Magen derart verwöhnt zu sein vom europäischen Essen, zumal es ja wirklich keimfreier ist, und von Mamas Kochkünsten, dass er momentan ziemlich rumzickt. Der Sonnenstich letzte Tage war da nicht grade zuträglich. :D Hallo Toilettenschüssel!
später Teil II!
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