Donnerstag, 27. Oktober 2011

POLYESTERMONSTER

10. Oktober, 2011 (sechste Woche)

Zack hat wie gesagt eine Mitbewohnerin, Huairatah. eine Freundin von ihr hat bald ihre introduction (kwanjula), und hat gefragt ob ich dabei sein kann.
eine introduction ist eine traditionelle Zeremonie, in der ein Mädchen ihren Eltern den Mann vorstellt, den sie heiraten will. die Familie des Mannes muss dafür Geschenke mitbringen, die Familie der Frau Essen bereitstellen. eine introduction ist eine ziemlich verschwenderische Angelegenheit und kostet ne Stange Geld für alle Beteiligten. 
dafür gilt man nach der introduction als Ehemann und Ehefrau vor dem Königreich seines Stammes. eine christliche Hochzeit in einer Kirche (oder eine muslimische, je nach dem) kann man Jahre später machen, wenn man wieder Geld angespart hat. William, der streng katholisch ist, hat zum Beispiel immer noch keine Hochzeit gefeiert, dabei ist er bestimmt schon 15 Jahre mit seiner Frau verheiratet. 
eine standesamtliche Trauung gibt es auch, machen aber nicht viele. wenn man nur die macht, gilt man vor seinen Leuten auch nicht als richtig verheiratet.

ein Teil der introduction ist jedenfalls, und jetzt komm ich mal zum Punkt, dass der Mann seine zukünftige Ehefrau aus einer Reihe von Mädchen heraus erkennen muss, die alle gleich angezogen sind. da soll ich mitmachen, das findet Huairatahs Freundin wohl irgendwie cool weil ich weiß bin. 
deswegen quetscht Huairatah mich in eins ihrer gomesi, um mal zu gucken wie es passt (tatsächlich werden die gomesi in der introduction aber grün-rot sein).


ein gomesi besteht aus einer langen Stoffbahn mit Ärmeln, was überhängt wird gefaltet und mit einem Gürtel festgebunden.



wer mich also schon immer mal in leicht entzündliches Polyester eingerollt sehen wollte, kann sich jetzt freuen:


sieht doch gut aus.

PS: bin hier schon kackenbraun geworden, s.o.! wenigstens im Gesicht! der Rest sieht aus wie im Winter.
PPS: im Hintergrund sieht man mal eine ugandische Wohnung.

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