10. – 16. Oktober, 2011 (sechste Woche)
die Woche war ziemlich ruhig, ich hab viel bei Zack rumgehangen und wir haben angefangen, laufen zu gehen, ne große Runde um den Südteil von Jinja, am See entlang, an die 50 Minuten. das erste Mal bin ich fast gestorben, aber wir gehen ab jetzt montags und donnerstags, ich hoffe dass ich bald fitter bin.
die Strecke ist echt WUNDERSCHÖN, irgendwann mach ich mal einen Spaziergang mit Kamera und mach Fotos für euch. man läuft an Hotels und einem riesigen Golfplatz vorbei, später kommen dann große Villen, manche sind ziemlich abgebrochen und viele Leute besetzen sie, manche sind abgezäunt und gesichert und niemand wohnt da. auch am Rugbyfeld kommen wir vorbei.
was ich noch nicht geschrieben habe ist, dass Claudius und ich nach ungefähr 2 Wochen in unserer Wohnung festgestellt haben, dass es an seiner Wand ordentlich schimmelt. seitdem haben wir zusammen in meinem Zimmer gepennt und das andere nicht benutzt. diese Woche kam aber endlich jemand, der die Wand betoniert hat, und bald wird es auch gestrichen, yesss.
und wir haben das Paket von unseren Mamas bekommen, danke Cornelia und Sabine. <3 <3 <3 wir schwimmen in Gummibärchen, außerdem kann ich jetzt endlich meinen Computer benutzen (Kabel!) und Claudius hat dank Benedikts Shirts auch mal wieder was frisches zum Anziehen, weil er nie schafft zu waschen.
in letzter Zeit ist wie gesagt Regenzeit, und manchmal wachen wir in der Nacht oder morgens auf, weil es monsunartig regnet. das erste Mal bin ich morgens um 4 aufgewacht und dachte, die Welt geht unter. denn der Regen hier ist nicht wie Regen in Deutschland, noch nicht mal wie ein starkes Gewitter, sondern Tonnen von Wasser kommen pro Millisekunde herunter und es ist unglaublich laut. manchmal läuft das Wasser durch die Haustürritze in den Flur, no shit.
Freitag morgens regnet es ebenfalls, und das heißt das kein Schwein im Büro ist. das hat man uns schon vorher gesagt: die Ugander gehen bei Regen einfach nicht zur Arbeit. wir sitzen also den ganzen Vormittag nur mit Cheffe im Büro und blödeln rum. mittags laden wir ihn zum Schweinefleischessen ein, in den gleichen Laden wo er uns an unserem ersten Arbeitstag hin eingeladen hat:
zu Schweinefleisch haben die Ugander ein gespaltenes Verhältnis:
Muslime essen es gar nicht, manche Christen aber auch nicht, aus Prinzip. trotzdem ist es eine Art Delikatesse, bzw. eine besondere Mahlzeit. in dem Restaurant muss man es vorbestellen, und dann werden 2 Kilo Fleisch zerhackt und mit Kohl und Soße gebraten, moah.
am Nachmittag gehen wir auf die Graduation von der Cousine von Tahir, einem Freiwilligen. es gibt GENAU das gleiche Essen und den gleichen Kuchen wie auf Williams Graduation, vielleicht ein spezielles Graduation-Essen?
abends kommen Marisa, Esra und Linnea aus Entebbe und bleiben fürs Wochenende. wir gehen mit ihnen feiern und an die Bujagali Falls.
außerdem nimmt William uns mit zum Internat von seinem Sohn Constantine. es ist Besuchswochenende, und alle Familien rücken mit Picknickkörben an:
am Sonntag gehen wir drei Mädchen auf den Markt, zwischen 10 und 12, und ich hole mir den ersten vernünftigen Sonnenbrand, von dem ich noch Wochen später pelle.
ich kaufe mir 2 absolut perfekt-schreckliche Mom Jeans aus den 80ern für 3,60 Euro, 14 000 Schilling. sind gerade beim Schneider zum enger machen, ich freu mich schon. außerdem finde ich Sandalen, in denen ich mir nicht die Füße totschwitze.
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